Meldungen aus dem Landesverband Schleswig-Holstein
Meldungen aus dem Landesverband Schleswig-Holstein

Volkstrauertag am Karberg

Zentrale Gedenkfeier des Kreises Schleswig-Flensburg

Seit fast 60 Jahren befindet sich auf einer Anhöhe am Ostufer des Haddebyer Noors, Gemeinde Fahrdorf, die Kriegsgräberstätte Karberg. Dort haben 1.124 Kriegstote des 2. Weltkrieges aus 15 Nationen ihre letzte Ruhe gefunden. Am 28. Juli 1962 weihte der damalige Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und zahlreicher Gäste diese Kriegsgräberstätte ein, die sich seither in beispielhafter Pflege des Amtes Haddeby befindet.

Dieses Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt ist alljährlich der Ort für die zentrale Gedenkfeier des Kreises zum Volkstrauertag, die gemeinsam vom Amt Haddeby und dem Volksbund, Kreisverband Schleswig-Flensburg, ausgerichtet wird.

Auch in diesem Jahr nahmen wieder neben vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreisgebiet zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft an der Veranstaltung teil. In seiner Begrüßung dankte der Amtsdirektor des Amtes Haddeby, Ralf Feddersen, den Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Jagel und Dannewerk, der Amtsfeuerwehrkapelle Haddeby, der Bundeswehr aus dem Standort Kropp und in besonderer Weise der Dannewerk-Gemeinschaftsschule Schleswig. Schon traditionell tragen jedes Jahr Schülerinnen und Schüler – diesmal aus den Abschlussklassen - eigene Gedanken vor und erinnern an Schicksale von auf dem Karberg beigesetzten Kriegstoten.

In einer sehr persönlich gehaltenen Gedenkrede leitete Landrat Dr. Wolfgang Buschmann - gleichzeitig Kreisvorsitzender des Volksbundes – ausgehend von einem Schicksal aus seiner Familie - auf „100 Jahre Volksbund“ und im speziellen auf die Friedensarbeit im Zusammenhang mit der Kriegsgräberstätte Karberg über. Der Sohn einer Tante war im Alter von 21 Jahren schon am 2. September 1939 in Polen gefallen. Die Grablage hatte er über die "Gräbersuche Online" des Volksbundes erfahren. Dessen Schicksal und die Trauer in der Familie nahm er als Ausgangspunkt für einen eindringlichen Appell an die Zuhörer: „Unsere Gesellschaft täte gut daran, sich zu erinnern. An Menschen, Werte, Verantwortung und dem, was unsere Zukunft ausmacht: Ein friedvolles Zusammenleben der Völker, hier und in der ganzen Welt.“

Mit dem Totengedenken – gesprochen vom Amtsvorsteher Frank Ameis – und der Kranzniederlegung endete die Gedenkstunde 2019. Im Sommer des kommenden Jahres wird der Karberg wieder ein Ort der Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbundes sein, wenn im Juli ein Internationales Workcamp auf der Kriegsgräberstätte Pflegearbeiten ausführen wird.