Am 29.04. verstarb der ehrenamtliche Geschäftsführer des Volksbundes im Kreis Stormarn, Gerd-Günter Finck aus Bad Oldesloe, im Alter von 77 Jahren. Er hatte das Amt 2015 von seiner Vorgängerin Gisela Lüth übernommen und setzte sich seitdem neben vielen anderen Aktivitäten auch für die Belange des Volksbundes in Stormarn ein, bevor er dieses Amt Ende 2022 aus gesundheitlichen Gründen aufgab.
Aufgewachsen in Ludwigslust kam der Sohn eines Eisenbahners wenige Jahre vor dem Mauerbau in den Westen. Die Familie, die in Opposition zum DDR-Regime stand, hatte den Hinweis bekommen, dass sie am nächsten Tag abgeholt werden sollten. Die Erfahrungen einer Flucht ohne Hab und Gut und der Ablehnung, die der Zwölfjährige hier erfuhr, sollten nicht folgenlos für sein Leben bleiben. Nach der Schulzeit wurde er zunächst Postbeamter, studierte dann in Hamburg Betriebswirtschaft und wurde Handelslehrer. 1994 zog Gerd-Günter Finck dann nach Bad Oldesloe, wo er gemeinsam mit seiner Frau Wiebke den Verein „Oldesloer Alternative Soziale Einrichtung“ (OASE) ins Leben rief.
Stadtbekannt wurde Gerd-Günter Finck durch seinen Kampf für die Rechte der Mieter in den Stoltenrieden-Hochhäusern. Mit der Materie kannte er sich gut aus, weil er selbst Vermieter war. Die Mieterberatung hielt er bis kurz vor seinem Tod aufrecht und bot regelmäßig Sprechstunden in der Oase an. Zudem setzte er sich für geflüchtete Menschen ein. 2001 entstand aus der Bürgerinitiative Stoltenrieden der Verein FIT – Für Integration und Toleranz, aus dem vor zehn Jahren wiederum das Forum für Migration und Integration wurde. Darüber hinaus engagierte Gerd-Günter Finck sich auch als Stadtführer und als Laienspieler in Bad Oldesloe.
Für seinen sozialen und kommunalen Einsatz wurde er 2017 mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Der Volksbund trauert um einen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter, unser Mitgefühl gilt insbesondere seiner Familie.