Meldungen aus dem Landesverband Schleswig-Holstein
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Eine Million Gräber - Eine Million Schicksale: Das Eine-Million-Projekt auch mit Spuren in Schleswig-Holstein

Der Volksbund will im Herbst den millionsten Kriegstoten in Osteuropa bergen ... auch Schicksale aus Schleswig-Holstein werden immer wieder geklärt

99 Porträts von Kriegstoten aus biographischem Material, das Angehörige dem Volksbund zur Verfügung gestellt haben. Rot markiert die beiden Toten aus Schleswig-Holstein (© Collage: Volksbund)

Ein epochaler Meilenstein kommt in Sicht:

In diesem Herbst soll der millionste Tote geborgen werden – nach dem Fall des Eisernen Vorhangs vor allem in Osteuropa.
Lesen Sie hier mehr dazu!

Die 99 Porträts in der Collage zum "Eine-Million-Projekt" stehen stellvertretend für je 10.000 Tote.

Sie alle haben wir würdig bestattet und viele von ihnen identifiziert. Das fehlende Bild ergänzen wir im Herbst.

Zwei der Fotos stehen dabei auch für Tote aus Schleswig-Holstein!

 

 

Friedrich Püschel

Friedrich Püschel wurde am 18.08.1914 in Heide/Holstein als Sohn des Maschinenschlossers Franz Püschel geboren. Seine Mutter Frieda, geb. Kerschinski war Weissnäherin. Friedrich hatte noch einen zwei Jahre älteren Bruder, Franz, der länger die Schule besuchen durfte, Ingenieur wurde und im Jahr 1999 starb. Die Familie wohnte zunächst in Wesseln/Holstein, ab 1926 in Süderhastedt in Dithmarschen an der Nordseeküste. Hier machte sich sein Vater mit der Übernahme einer kleinen KFZ-Werkstatt selbständig und betätigte sich als Ortsgruppenleiter der NSDAP.

Friedrich besuchte bis zur 9. Klasse die Volksschule und schloss mit seinem Hauptschulabschluss ab. 1930 wurde er konfirmiert. Er machte eine Tischlerlehre in Schenefeld und wurde nach seiner Gesellenprüfung (15.04.1935) zur Wehrmacht einberufen. Während seiner Jugend- bzw. Lehrzeit war er Mitglied der HJ-Süderhastedt, Mitglied im Turnverein und hatte bereits einen Segelflugschein gemacht. Friedrich verpflichtete sich für vier Jahre bei der Luftwaffe, wurde im Harz zum Flugzeugführer ausgebildet und absolvierte am 13.09.1939 seinen ersten „Feindflug“ nach London. Sein 33. “Feindflug“ am 01.11.1940 war sein letzter Flug. Er und zwei weitere Besatzungsmitglieder fielen am 02.11.1940 bei Durrington/England. Friedrich wurde in Worthing/Sussex erstbestattet und ruht heute auf der Kriegsgräberstätte Cannock Chase, Block 4, Reihe 18, Grab 248.

Fotos zu Friedrich Püschel

Willi Laub

Willi Laub wurde am 25.11.1908 in Elmshorn geboren. Er war mit Ilse verheiratet und hatte einen Sohn, Peter. Von Beruf war er Zimmermann. Willi war seit 1929 Angehöriger der Schutzpolizei. Seine Einberufung zur Wehrmacht erfolgte 1939. Er war zuerst in Metz/Elsass eingesetzt, dann ab 1941 erfolgte sein Einsatz in Russland. Ab 1942 diente er bei der Feldgendarmerie. Er starb am 10.05.1945 und wurde bis heute nicht geborgen. Laut eines anonymen Briefes einer Flüchtlingsfrau, die mit Laub und seinen Kameraden den Rückzug mitmachte, wurde Laub aufgegriffen und bei einem Fluchtversuch erschossen, sein Fahrer begrub ihn anschließend. Sein Tod und die voraussichtliche Grablage in Kolin (Tschechien) wurde 1951 durch die Deutsche Dienststelle bestätigt.

Der aktuelle Spot zum "Eine-Million-Projekt":

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