Auch Informationen über Besonderheiten in der Region standen natürlich mit auf dem Programm. J. Spill informierte im Seminarraum über den „Totendraht oder Totenzaun“. Der Hochspannungszaun in Belgien, offizielle deutsche Bezeichnung Grenzhochspannungshindernis, niederländisch De elektrische draadversperring, kurz auch De Draad, Dodendraad oder Dodenhek (Der Draht, Totendraht oder Totenzaun) genannt, erstreckte sich während des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1918 an der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden auf einer Länge von 300 Kilometern vom damaligen Vierländereck bei Neutral-Moresnet bis zur belgischen Nordseeküste bei Knokke. Er war der Erste „Eiserne Vorhang“.
Am Nachmittag dann der Besuch des einzigen amerikanischen Soldatenfriedhofs auf niederländischen Boden. Die Kriegsgräberstätte „Netherlands American Cemetery and Memorial“ in Margraten (NL). Das Gebiet wurde am 13. September 1944 von der 30. amerikanischen Infanteriedivision befreit. 8.301 amerikanische Soldaten liegen auf diesem Friedhof begraben. Die Friedhofsanlage befindet sich auf historischem Boden in der Nähe der berühmten, von den Römern erbauten Straße von Köln nach Boulogne, die von Cäsar auf seinem Feldzug in dieser Gegend benutzt wurde. Über diese Straße zogen auch Karl der Große, Karl V., Napoleon und Kaiser Wilhelm II. Im Mai 1940 kamen Hitlers Legionen die alte römische Straße herunter, um die Niederlande zu überrollen. Im September 1944 benutzten deutsche Truppen erneut diese Straße, diesmal jedoch für ihren Rückzug aus den Ländern, die sie vier Jahre lang besetzt gehalten hatten. In einem Restaurant in Ysselsteyn wurde dieser interessante Tag bei einem gemeinsamen Abendessen beendet.