Einer Einladung des „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ folgend besuchten Reservisten und Marinekameraden das U-BOOT-EHRENMAL MÖLTENORT am Heikendorfer Strand. Das Ehrenmal liegt an der engsten Stelle der Kieler Förde, auf der ehemaligen “Möltenorter Schanze“.
Von Heide aus ging es unter Führung des Hauptfeldwebel d.R. Klaus-Reinhard Böhmke nach Heikendorf / Möltenort. Dort wartete der Landesgeschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberführsorge e.V. Frank Niemanns bereits, um die Teilnehmer durch die Anlage zu führen. Weitere Teilnehmer kamen u.a. aus der Kreisgruppe Steinburg und Flensburg.
Das U-Boot-Ehrenmal ist dem Gedenken aller auf See gebliebenen U-Bootfahrer Deutscher Marinen gewidmet. Hier sind mehr als 35.000 Namen der gefallenen U-Bootfahrer der beiden Weltkriege auf Bronzetafeln verewigt. Auch der Marinesoldaten der Bundeswehr, die ihr Leben auf U-Booten ließen, wird hier gedacht. U-HAI der Bundesmarine ging am 14. September 1966 unter, nur der Smut Peter Silbernagel überlebte.
Es ist aber zugleich auch eine Gedenkstätte für alle Opfer des U-Bootkrieges. Das Ehrenmal ist ein Ort der Stille, des Gedenkens, der Erinnerung und Besinnung, aber auch der Mahnung gegen Krieg und Gewalt.
Eigentümer des Ehrenmals ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Die Stiftung U-Boot-Ehrenmal Möltenort unterhält in Zusammenarbeit mit der U-Bootkameradschaft Kiel e.V. die Anlage. Unterstützt wird sie dabei vom Verband Deutscher U-Bootfahrer e.V., von der Deutschen Marine und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Die Stiftung wurde 1975 von der Ubootkameradschaft Kiel mit dem Ziel der Pflege und Bauunterhaltung der Gedenkstätte gegründet.
Stabsbootsmann d.R. Kurt-Ewald Finke, Vorsitzender der Marinekameradschaft Heide, berichtete bei dem Besuch über U-Boot „U 965“ und die Sinnlosigkeit der Versenkung nur wenige Tage vor Ende des 2. Weltkrieges. Kommandant Oberleutnant zur See Günter Unverzagt und Oberleutnant zur See Alfons Stangl gehörten zur 51-köpfigen Besatzung. Es gab keine Überlebenden! Die grausame Wahrheit - „U 965“ wurde zum stählernen Grab.
Der ehemalige Umbetter des Volksbundes, Herr Thomas Schock, berichtete anschließend noch über die Bergung und Umbettung von tausenden Kriegstoten in Osteuropa. Mehr als 1.000.000 Schicksale deutscher Soldaten gelten auch heute noch als ungeklärt. Mittels moderner Sondierungsmethoden können Grablagen lokalisiert und umgebettet werden. Die Umbettung kann den Toten in vielen Fällen ihre Identität zurückgegeben werden und Gewissheit für die Angehörige schaffen.
Vermisstenlisten wurden bis Ende der 50er Jahre erstellt. Auch fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellen jedes Jahr viele tausend Menschen Anfragen zur Suche und Schicksalsklärung kriegsvermisster Angehöriger.
Text und Foto: Kurt-Ewald Finke, Stabsbootsmann d.R.